Taping erklärt: Wann es eingesetzt wird und was man wissen sollte

Taping ist eine weit verbreitete Methode in der Physiotherapie und im Sport, die zur Unterstützung von Gelenken, Muskeln und Bändern eingesetzt wird. Dabei unterscheidet man hauptsächlich zwischen zwei Arten von Tape: dem unelastischen klassischen Tape, wie beispielsweise Leukotape, und dem elastischen Kinesiotape. Beide haben spezifische Anwendungsgebiete, Wirkungsweisen und wissenschaftliche Hintergründe.

Klassisches Tapen mit Leukotape

Es ist ein Fuß mit unelastischem Tape, das gerade angelegt wird, zu sehen.

Leukotape ist ein unelastisches, starres Tape, das hauptsächlich zur mechanischen Stabilisierung von Gelenken verwendet wird. Es dient dazu, Bewegungen einzuschränken und somit verletzte oder instabile Strukturen zu schützen. Durch die Fixierung können beispielsweise übermäßige Bewegungen im Gelenk verhindert werden, was besonders nach Verletzungen oder bei Instabilitäten wichtig ist. Allerdings kann die eingeschränkte Beweglichkeit auch zu einer verminderten Durchblutung führen und die Muskulatur in ihrer Funktion beeinträchtigen.

Für mehr Informationen eines Sprunggelenktapes als Verletzungsprävention findet ihr hier.

Kinesiotape

Kinesiotape ist ein elastisches Tape, das entwickelt wurde, um die Bewegungsfreiheit zu erhalten und gleichzeitig unterstützend zu wirken. Es soll die Haut leicht anheben, wodurch die Durchblutung und der Lymphfluss gefördert werden sollen. Zudem wird angenommen, dass es die Propriozeption, also die Eigenwahrnehmung des Körpers, verbessert und somit die Muskelaktivität positiv beeinflusst. Allerdings sind die wissenschaftlichen Belege für diese Wirkungen uneinheitlich. Einige Studien zeigen positive Effekte, während andere keine signifikanten Unterschiede feststellen konnten.

Zur ausführlicheren Studienlage zu den Wirkungen von Kinesiotape geht es hier.

ein ausgestreckter Arm mit schwarzem Kineasiotape

Wissenschaftliche Betrachtung

Die Wirksamkeit von Taping wird in der wissenschaftlichen Literatur kontrovers diskutiert. Eine Meta-Analyse ergab, dass nicht-elastisches Taping, wie Leukotape, signifikante Vorteile in der Schmerzreduktion und funktionellen Verbesserung bei Kniearthrose bietet, während elastisches Kinesiotaping keine signifikanten Effekte zeigte. (Quelle)

Dennoch gibt es Studien, die kurzfristige Verbesserungen durch Kinesiotaping feststellen, insbesondere in Bezug auf die Propriozeption und Muskelaktivität. Die Unterschiede in den Studienmethoden erschweren jedoch allgemeine Schlussfolgerungen zum Nutzen des Kinesiotapings. (Quelle)

Fazit

Taping, ob klassisch mit Leukotape oder elastisch mit Kinesiotape, bietet verschiedene Anwendungsmöglichkeiten in Therapie und Sport. Während unelastisches Tape vor allem zur Stabilisierung und Schutz von Gelenken dient, zielt elastisches Tape darauf ab, die Bewegungsfreiheit zu erhalten und unterstützend zu wirken. Die wissenschaftliche Evidenz zur Wirksamkeit, insbesondere des Kinesiotapings, ist jedoch uneinheitlich. Es empfiehlt sich daher, Taping als ergänzende Maßnahme zu betrachten und individuell zu entscheiden, ob und welche Form des Tapings sinnvoll ist.